Ich bin neu hier, hab keine Ahnung und will unbedingt nen Mustang!
Nun, wenn die Überschrift ansatzweise auf dich zutrifft, dann solltest du dir
diesen Artikel vor dem ersten Post (es sei denn du hast den schon hinter
dir) durchlesen.
Dieser Artikel soll nur einen ersten Einstieg bieten und erleichtert durch
die beigefügten Links das Auffinden der gesuchten Informationen.
Das Thema ist so voll an Wissenswertem, dass eine große Auswahl an Büchern
dazu geschrieben wurden. Auf alles kann hier daher nicht eingegangen werden.
Obwohl sich in diesem Forum fast alle Informationen irgendwie auffinden
lassen, weil entweder ein Artikel dazu existiert oder im Forum darüber
disktiert wurde, so empfiehlt es sich dennoch sich vielleicht ein Buch
zum Thema zuzulegen. Eine Auswahl von Büchern in Deutsch und in Englisch
findet man hier:
LINK
Welcher soll es sein?
Zu allerst solltest du dich dich über die verfügbaren Modellvarianten
informieren und welches Modell du bevorzugst. In erster Linie ist das eine Geschmacksfrage
und dann vor allem eine Frage des Geldbeutels, da sich der Preisrahmen zwischen
2.000 Euro und 200.000 Euro bewegt.
Eine Übersicht über die Verschiedenen Modelle bekommst du hier:LINK
Wenn du mehr Bilder zu den einzelnen Modellvarianten sehen möchtest, empfiehlt
sich ein Besuch in der Galerie:LINK
Die Modelle werden häufig auch in Mustang I, Mustang II, Mustang III,
Mustang IV und Mustang V kategorisiert.
Damit ist jeweils ein Generationswechsel gemeint.
Als Mustang I werden die Baujahre 1964 (eigentlich Modelljahr 1965) bis
1973 bezeichnet.
Ein kurzes Dasein erlebte der Mustang II von 1974 bis 1978.
Mit Mustang III oder kurz 3er werden die Baujahre 1979 bis 1993 bezeichnet.
Der Mustang IV von 1994 bis 2004 und seit 2005 der Mustang V oder auch
05er. Die Bezeichnungen Mustang IV und Mustang V sind aber eher ungebräuchlich.
Informationen zu den Modellen, Ausstattungsvarianten, Farben, gebaute
Stückzahlen, Motorvarianten und damalige Preise findet man hier:LINK
Budget
Für den Einsteiger wohl eines der wichtigsten Themen, aber nicht leicht
etwas dazu zu schreiben, da sehr viele Faktoren eine Rolle spielen.
Zuerst wären die Anschaffungskosten, die wie oben bereits erwähnt eine
gehörige Bandbreite einnehmen. Der Preis ist abhängig von Baujahr, Zustand,
Modellvariante, Motorisierung, Ausstattung, Orginalzustand, Seltenheit
etc.
Auf Preisbeispiele möchte ich hier weitgehend verzichten, weil der Markt
stark in Bewegung ist und alles was ich hier dazu schreibe in Kürze schon
wieder Makulatur sein könnte. Gerade bei den ersten Baujahren ist seit
einigen Jahren ein starker Aufwärtstrend zu beobachten. Zum Beispiel waren
relativ gute Cabrios der ersten Generation zu DM Zeiten noch für 15.000
DM zu haben, während heute ein Kauf für unter 20.000 Euro schon fast als
Glücksgriff zu werten ist.
Um einen Überblick über die gängigen Marktpreise zu bekommen, lohnt sich
ein Blick in die bekannten Handelsplattformen im Internet. Da kann man
zumindest schon ein Gefühl für die Größenordnung bekommen.
Mit der Anschaffung alleine ist es aber nicht getan. Auch die laufenden Kosten
sollten Berücksichtigung finden, die unter Umständen erheblich sein
können. Gerade nach einer Neuanschaffung sind Reparaturen sehr wahrscheinlich,
da man sich nie sicher sein kann was für Defekte im Fahrzeug lauern.
Steuern:
Oldtimer (Mindestalter 30 Jahre) werden pauschal mit 191 Euro pro Jahr besteuert.
Das Mindestalter für Fahrzeuge die mit roten 07er Kennzeichen zugelassen
werden sollen, wird ab April 2007 auch 30 Jahre betragen. Weitere Infos zu den
roten Kennzeichen findest du hier: LINK
und hier: LINK
Informationen zum H-Kennzeichen findest du hier:LINK
und hier:LINK
Fahrzeuge, die nicht als Oldtimer zugelassen werden können unterliegen
der normalen Besteuerung. Für Fahrzeuge bis Baujahr 1994 ist dies in der
Regel Euro Norm 1. Ab Baujahr 1994 ist eine Umschlüsselung auf Euronorm
2 möglich. Ab Baujahr 1999 ist Euronorm 3 angesagt. Es gelten dann die
üblichen Steuertarife.
Versicherung:
Oldtimer lassen sich in der Regel recht günstig versichern. Die meisten
Versicherungen haben aber Bedingungen wie zum Beispiel eine Limitierung der
jährlichen Kilometerleistung, vorhandensein einer Garage, ein zugelassenes
Erstfahrzeug oder auch ein Mindestalter des Fahrzeughalters (in der Regel 25
Jahre). Die Tarife gehen weit auseinander und so hilft nur vergleichen. Hinweise
zu Oldtimerversicherungen und einen Überblick über die Versicherungen
findest du hier:
LINK
Verbrauch:
Wie heisst es so schön? Der Verbrauch ist stufenlos mit dem rechten Fuß
einstellbar. Man muss sich dabei nur im klaren sein, dass man keinen 3-Liter-Lupo
fährt sondern ein richtiges Auto. Allerdings kann man das übliche
Ami Klischee „Der braucht 25 Liter“ auch in die Tonne treten. Selbst
die ersten Mustangs mit V8 Motor und 5 Liter Hubraum lassen sich bei vernünftiger
Einstellung mit 12 Litern/100 km bewegen. Bei sportlicher Fahrweise oder Leistungsgesteigertem
Motor darf es aber auch mal etwas mehr sein.
Ersatzteilversorgung:
Für Mustangs der ersten Generation ist die Ersatzteilversorgung ausgesprochen
gut. Fast alle Teile lassen sich sowohl als Originalteil, als auch als Reproteil
erwerben. Nur ganz wenige Teile werden nicht als Repro produziert und sind schwierig
zu bekommen. Die Preise für die Teile sind (noch) erfreulich niedrig. Allerdings
gibt es auch hier erhebliche Preis- und Qualitätsunterschiede.
Sehr schwierig ist hingegen die Teileversorgung für den Mustang II. Zur
Zeit gibt es da fast nichts als Repro und man muss sich auf die Suche nach Gebrauchtteilen
begeben.
Für den IIIer sieht es wieder besser aus und für die neueren Modelle
gibt es wieder fast alles.
Einen guten Überblick über die Preislage kann man sich in den Online-Shops
in den USA und mittlerweile auch in Deutschland verschaffen. Beim NationalPartsDepot
(kurz NPD) in den Staaten kann man sich die aktuellen Kataloge auch als
PDF runterladen LINK
Eine Liste von Händlern in Deutschland findest du hier: LINK
Eine Liste von Händlern in den USA findest du hier: LINK
Mustang kaufen:
Wie kommt man zu seinem Traumfahrzeug? Hier gibt es kein Patentrezept. Da die
alten Kisten nicht auf Bäumen wachsen, hilft es nur den Markt im Auge zu
behalten und wenn man ein passendes Fahrzeug gefunden hat, hinfahren und ansehen.
Wenn der Verkäufer nicht absolut Vertrauenswürdig ist niemals ein
Fahrzeug kaufen, welches man sich nicht angesehen hat. Dabei ist es auch egal,
ob es von einem Händler, oder von Privat ist.
Wenn man keine Ahnung hat, nimmt man sich Jemanden mit der Ahnung hat. Fotos
vom Auto sind in der Regel nicht besonders aussagekräftig insbesondere
wenn Bilder von den bekannten Schwachstellen fehlen. Es lohnt sich immer im
Forum zu fragen, ob Jemand aus der Gegend mitkommt um sich ein Fahrzeug anzusehen.
Bisher hat sich immer einer gefunden, der mit Rat und Tat zu Seite steht. Dann
sollte man noch Jemanden mitnehmen, der das Ganze für völlig schwachsinnig
hält (Frau, Freundin, Schwiegermutter). Das hält einen auch mal von
einem zu voreiligen Kauf ab.
Weitere Hinweise zum Mustang Kauf findet man unter Tipps und Tricks:LINK
Vermeintlich günstige Preise in den USA machen einem den Selbstimport
schmackhaft. Auf eigene Faust und ohne Erfahrung ist davon dringend abzuraten.
Zunächst wird man sich das Fahrzeug nicht selber ansehen können und
auf die Angaben der Verkäufer kann man sich in der Regel nicht verlassen,
da Amerikaner völlig andere Qualitätsmaßstäbe haben als
wir. Was drüben „Show condition“ oder „No rust. Need
some paint“ heisst, rasselt bei uns in der Regel gnadenlos durch den TÜV
und hohe Kosten durch Reparatur bzw. Restauration lassen das vermeintliche Schnäppchen
zum finanziellen Desaster werden. Nicht vergessen darf man beim Import auch
die Zusatzkosten durch Transport, Zoll und Einfuhrumsatzsteuer.
Importe über Händler sind sicherer, schützen aber auch nicht
vor Misserfolg. Bittere Berichte aus dem Forum haben gezeigt, dass es leider
auch da schwarze Schafe gibt.
Als Mahnung soll dieser Thread hier gelten:LINK
Natürlich gibt es da auch seriöse Vertreter, aber gerade der Neuling
kann die guten von „den Bösen“ nicht unterscheiden.
Informationen zum Import findest du hier:LINK
Auch auf den bekannten Plattformen wie Mobile.de und Autoscout24 treiben Schlawiner
ihr Unwesen. Hier werden hochwertige Fahrzeuge zu Spottpreisen angeboten um
Käufer zu ködern. Auf Anfrage bekommt man meist eine Antwort in Englisch,
wo der Zustand des Fahrzeuges zugesichert wird und dazu eine zu Herzen gehende
Leidensgeschichte.
Die Bezahlung soll dann über WesternUnion (natürlich im Voraus) erfolgen.
Hier der eindeutige Hinweis: Eine sichere Zahlungsabwicklung per WesternUnion
ist nicht möglich. Selbst wenn der Empfänger des Transfers deine Schwester
ist, kann jeder die Kohle in Empfang nehmen, der die Tracking Nummer kennt.
Daher niemals ein Fahrzeug (oder sonst etwas) per WesternUnion bezahlen. WesternUnion
taugt nur für einen schnellen Bargeldtransfer in der Familie oder im Bekanntenkreis.
Zum Beispiel wenn einem im Urlaub am anderen Ende der Welt die gesamte Kohle
geklaut wurde und man anders nicht an Bargeld kommt.
Zu erkennen sind Schlawiner dieser Art meist an den viel zu niedrigen Preisen
und falschen Kontaktdaten (Standort in München, Vorwahl von Castrop-Rauxel
und Postleitzahl von Rostock). Meist ist nur eine Kontaktaufnahme per Mail möglich.
Die in diesen Inseraten angebotenen Fahrzeuge existieren nicht, bzw. sind die
Bilder von einem Inserat des echten Verkäufers von einer anderen Plattform
geklaut. Also nicht weiter drüber nachdenken und weg klicken. Wenn du der
Allgemeinheit einen Gefallen tun möchtest, dann meldest du diese Inserate
dem Plattformbetreiber. Bei mobile.de und Autoscout24 werden diese Inserate
dann auch meist in kurzer Zeit gelöscht.
Weitere Hinweise zum Mustang Kauf findet man unter Tipps und Tricks:LINK
Eleanor:
Der Film „Nur noch 60 Sekunden“ auf dem Jahr 2000 (Gone in Sixty
Seconds) hat für einen regelrechten Hype bei Mustangs gesorgt und die Preise
bei 67er und 68er Fastbacks dramatisch anziehen lassen.
Das in diesem Film gezeigte Fahrzeug hat es aber nie gegeben und ist eine reine
„Filmerfindung“. Der Entwurf des Wagens kam von Chip Foose und die
Wagen wurden dann bei Cinema Vehicles gebaut, 12 Stück für den Film
und eine für Jerry Bruckheimer. Er wird zwar als Shelby GT500 bezeichnet,
ist aber kein Shelby.
Nichts desto trotz kann man heute welche kaufen und sind Umbauten von 67er Fastbacks.
Auch BodyKits werden verkauft um dem geneigten 67er Fastback Besitzer einen
Umbau in Eigenregie zu ermöglichen. Übrigens baut niemand (ausser
Jerry Bruckheimer) einen echten Shelby zur Elly um. Echte Shelbys sind selten
und extrem teuer. Ein solches Fahrzeug umzubauen wäre wohl die größte
Sünde die man sich in Mustangkreisen leisten könnte.
Die Kosten für einen Umbau sind aber auch ohne einen echten Shelby als
Basis immens (je nachdem wie genau man es mit der Umsetzung nimmt und wieviel
man selber machen kann). Man benötigt die Basis (einen 67er oder 68er Fastback)
die nicht zuletzt wegen des Films schwer zu bekommen und dann auch noch teuer
ist, den BodyKit, viele weitere Tei-le, viel Zeit und viel handwerkliches Geschick.
In den USA wurden „Eleanors“ von UniquePerformance in Kleinserie
mit modernerer Technik hergestellt, sie sind am GT500E Schriftzug zu erkennen.
Diese wurden dann duch Handauflegen von Carroll Shelby zu echten Shelbys, mit
Eintrag in die Shelby Registry. Ein Blick in deren Preisliste lässt erahnen,
dass man sich nicht für ein Taschengeld eine Elly in die Garage stellen
kann. Da die Firma UniquePerformance sich wohl nicht ganz an die gesetzlichen Regeln gehalten hat, ist diese Elly-Quelle versiegt.
Im Eigenbau kommt man etwas günstiger Weg, allerdings ist das auch mit
zeitlich hohem Aufwand und vielen Nerven verbunden. Rechne beim Eigenbau mit
50.000 Euro, dann bist du auf der sicheren Seite.
Neben den hohen Kosten gibt es allerdings noch den Haken, dass man Schwierigkeiten
mit der H-Zulassung bekommen wird, da der Umbau eben nicht historisch zeitgenössich
ist. Hauptargument hier sind die 17 Zoll Felgen.
Ich hoffe dieser Beitrag konnte deinen Einstieg etwas erleichtern und hat dich
nicht zu sehr entmutigt. In den Tiefen des Forums und den Technikseiten sind
noch viel mehr Informationen vorhanden, also einfach mal umschauen.
Hier ist die Übersicht der Tipps und Tricks (nur für Supporter):LINK
Die Suchfunktion für das Forum findest du hier: LINK
Und wenn du das alles hier gelesen hast und dir auch noch die Informationen
hinter den Links angesehen hast und dennoch Fragen hast... tja, dafür gibt
es dann das Forum
Bei der Nutzung des Forums sollte man sich an ein paar Regeln halten, die hier
einzusehen sind:LINK
Das Forum ist in Rubriken unterteilt, was beim Besuch der Startseite nicht offensichtlich
ist, da hier die aktuellsten Beiträge aller Rubriken aufgeführt sind.
Eine Übersicht über die Rubriken findet man hier:LINK
und Hinweise bezüglich der Nutzung des Forum findest du im FAQ:LINK
Sollten mal Probleme in Bezug auf diese Site oder im Forum auftreten, so kann
man sich auch direkt an einen der Moderatoren wenden. Die entsprechenden Kontakte
findest du hier:
LINK
Viel Spass bei Dr-Mustang
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